Kahlgrund-Whisky: Schnaps des Jahres

Mainecho vom 21. März 2015 Michael Müller

Edelbrand-Vergleich: Unerwarteter Erfolg bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft im österreichischen Eisenstadt

Der Kahlgrund-Whisky hat bei dem internationalen Edelbrand-Vergleich »Destillata« auf Schloss Esterházy im österreichischen Eisenstadt hervorragend abgeschnitten. Bei der Veranstaltung, die als inoffizielle Weltmeisterschaft der Schnapsbrenner gilt, wurde der Whisky mit Gold prämiert und mit dem Titel »Schnaps des Jahres« gekrönt.
Die Kahlgrundbrenner
Die Kahlgrundbrenner (von links) Bernd Höfler, Karl-Peter Fleckenstein, Walter Sittinger, Walter Rothenbücher, Helmut Hofmann, Klaus Simon, Arno Dirker, Severin Simon, Alfred Kerber, Bernhard Reus, Christoph Rosenberger, Markus Kilgenstein und Michael Roßmann mit Julia Nourney, die für das Mischungsverhältnis des Blend-Whiskys verantwortlich war. Foto: Michael Müller

162 Betriebe aus neun Nationen hatten sich an der »Destillata« beteiligt. 1500 Produkte wurden von der Jury verkostet und bewertet. Klaus Simon, Vorsitzender des Vereins der Kahlgrundbrenner, ist begeistert: »Mit diesem Erfolg konnten wir niemals rechnen. Das ist eine echte Sensation, wir sind sehr stolz.«

Am Donnerstagabend kamen die Kahlgrundbrenner in Michelbach bei Severin Simon zusammen, um den »Schnaps des Jahres« zu feiern. Severin Simon war einer der Pioniere, die sich im Kahlgrund an einen Whisky heranwagten. Nach jahrelangem Reifeprozess präsentierten die 13 im Verein organisierten Kahlgrundbrenner im November vergangenen Jahres ihre erste Charge auf der Burg Alzenau.

Für den Geschmack war letztlich Julia Nourney (Oberursel) verantwortlich. Die Whisky-Expertin hatte festgelegt, zu welchen Teilen die einzelnen Destillate der Brenner in den gemeinsamen Kahlgrund-Whisky einfließen dürfen. Das Ergebnis beschrieb sie nachher so: »Wie ein Wolf im Schafspelz zeigt sich dieser Whisky in der Nase zunächst geschmeidig und sanft. Am Gaumen und im Nachklang lässt er dann aber die Muskeln spielen.« Die Juroren in Österreich fanden in ihrer Beurteilung diese Worte: »Die elegante, feine Holznote ergänzt das würzig-torfige Aroma, das sich am Gaumen voll öffnet; kompakt und druckvoll – mit passender Kraft und Länge im Abgang.« Dieses Urteil der Jury »hat für einen absoluten Höhepunkt in unserem Vereinsleben gesorgt«, beschreibt Klaus Simon die Stimmungslage.

Fast ausverkauft: Der von den 13 Brennern und in ausgesuchten Läden vertriebene Whisky ist sehr beliebt, von der aktuellen Füllung stehen nur noch wenige Flaschen in den Verkaufsräumen. Allerdings: »Der nächste Blend ist schon in Arbeit.«

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