Schnapsbrennen ist Kultur

Die handwerkliche Brennkunst wurde in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. In einem Schreiben des Fachkomitees für Immaterielles Kulturerbe bei der Deutschen UNESCO-Kommission vom 26. Februar 2025 wird betont:„Das Fachkomitee erkennt an, dass die handwerkliche Brennkunst vor allem im süddeutschen Raum eine verbreitete und identitätsstiftende Handwerkstechnik ist. Charakteristisch für die handwerkliche Brennkunst sind lokal verortete Formen von Herstellung und Konsum, die zur regionalen Identität und Wertschöpfung beitragen. Mit dem Erhalt der Brennkunst geht auch der Erhalt der Streuobstwiesen einher. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Sicherung von Kulturlandschaft und Artenvielfalt geleistet, womit nicht nur ökonomische Wertschöpfung, sondern auch ökologische Vielfalt einhergehen.
Der Verein „Die Kahlgründer Brenner – Verein zur Förderung der Brennkultur im Kahlgrund e.V.“ sieht diese Auszeichnung als eine bedeutende Aufwertung ihrer Arbeit. Aromatisierte spritzige Modegetränke und Energiedrinks verdrängen zunehmend die handwerklich hergestellten regionalen Obstdestillate in Bars, Wirtshäusern und bei Vereinsfesten. Dies hat auch zur Folge, dass die Anzahl der Brennereien stark rückläufig ist.
Zusammengefasst stellt die Aufnahme in das UNESCO-Verzeichnis nicht nur eine Anerkennung der kulturellen Bedeutung der Brennkunst dar, sondern auch einen Aufruf zur Bewahrung dieser Tradition in einer sich wandelnden Getränkekultur.